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Der katholische Widerstand

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Wenn wir als Katholiken erkannt haben, dass die Staaten der westlichen Welt ungerechte Gesetze erlassen und ein Regime aufbauen, welches dem Naturrecht und der göttlichen Ordnung zuwiderläuft, so ist es unsere Pflicht Widerstand zu leisten.

Papst LEO XIII. (Pontifikat 1878-1903) prägte die katholische Soziallehre maßgeblich mit seinen Schriften. In der Enzyklika Sapientiae Christianae lehrte der Pontifex über die wichtigsten Pflichten christlicher Staatsbürger. Zu diesen Pflichten gehört auch der Widerstand, sobald sich die Gesetze des Staates dem göttlichen Recht diametral entgegensetzen.

„Wenn aber die Gesetze des Staates mit dem göttlichen Recht in offenbarem Widerspruch stehen, wenn sie der Kirche Unrecht zufügen oder den religiösen Verpflichtungen widerstreiten oder die Autorität Jesu Christi in seinem Hohenpriester verletzen, dann ist Widerstand Pflicht und Gehorsam Frevel, […]“ (Papst Leo XIII., Sapientiae Christianae 10)

Die Heilige Schrift lehrt uns ebenfalls, dass eine Anpassung an die Fehler der Welt aus Angst oder Bequemlichkeit für Christen keine Option darstellt. „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“ (Apg. 5,29), lehrt der Apostel und erste Papst Petrus. Der heilige Paulus schreibt: „Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist.“ (Röm 12,2).

Die Fehler unserer Zeit

In westlichen Staaten gibt es zahlreiche Gesetze, die mit dem göttlichen Recht in offenbarem Widerspruch stehen. Wenn das Töten ungeborener Kinder, die Zerstörung von Ehe und Familie, sowie ein direkter oder indirekter Zwang zu einer experimentellen medizinischen Behandlung staatlich gefördert werden, so sind wir Katholiken zum Widerstand dagegen verpflichtet. Ebenso ist die Einführung der so genannten digitalen Identität und ähnlicher Maßnahmen im Rahmen der globalistischen Great Reset Agenda eine große Gefahr, die westliche Staaten in Richtung eines anti-christlichen, kommunistischen Systems ähnlich dem in China führen kann.

Diese Entwicklungen sind keine Zufälle, sondern eine direkte Folge der Abkehr von Gott und somit der Abkehr von der Wahrheit. Wenn der Staat und die irdische Gemeinschaft als Endziel des Menschen verstanden wird, ist der Verfall der Gesellschaft unausweichlich:

„Wenn darum ein Staatswesen nur auf irdisches Wohlsein und Beschaffung eines behaglichen und ungestörten Lebensgenusses abzielte, dagegen bei der Ordnung der öffentlichen Angelegenheiten Gott außer Acht lassen und um die Sittengesetze sich nicht kümmern wollte, so würde es in der schlimmsten Weise seinen Zweck und seine natürliche Bestimmung verfehlen; eine solche Gesellschaft wäre kein menschenwürdiges Gemeinwesen mehr, sondern Täuschung und trügerischer Schein.“ (Papst Leo XIII., Sapientiae Christianae 2)

Katholischer Widerstand in der heutigen Zeit

Katholiken sind selbstverständlich in unterschiedlichen Lebenssituationen und somit haben nicht alle die gleichen Aufgaben im Widerstand gegen anti-katholische Gesetze, Systeme und Ideologien. Je nach Beruf, zeitlichen Möglichkeiten und Talenten gibt es unterschiedliche Aufgaben im Widerstand für Priester und Laien. Nicht alle werden dabei in der ersten Reihe stehen, doch einfach die Hände in den Schoß zu legen ist keine Option. Papst Leo XIII. nimmt die Familien, vor allem die Familienväter, in die Pflicht:

„Bei diesem Anlass wollen Wir besonders die Familienväter ermahnen, dass sie sich bestreben, nach diesen Grundsätzen ihre Familiengemeinschaft zu gestalten und ihre Kinder gut zu erziehen. Die Familie ist die Keimzelle des Staatswesens, und das Schicksal der Staaten wird zum guten Teil am häuslichen Herd bestimmt.“ (Papst Leo XIII., Sapientiae Christianae 42)

Es ist auch ein Akt des Widerstandes gegen die Fehler der Welt, die eigenen Kinder zu lieben, dem traditionellen katholischen Glauben gemäß zu erziehen und sie so gut wie möglich vor dem Einfluss böser Ideologien zu schützen.

Den katholischen Bischöfen würde die Aufgabe zuteilwerden, sich öffentlich, klar und deutlich gegen das Unrecht auszusprechen und in ihrer Rolle als geistliche Väter ihr Bestes zu geben, um die Gläubigen vor den Übergriffen des Staates und falschen Lehren und Ideologien zu beschützen. Leider haben viele Bischöfe diese Aufgabe, aus Menschenfurcht oder Bequemlichkeit oder weil sie selbst falschen Ideologien anhängen, in den vergangenen Jahrzehnten nicht erfüllt. Vor allem während der Corona Krise, als die Regierungen drakonische Maßnahmen verhängten, haben viele Bischöfe eher als verlängerter Arm des Staates anstatt als verlängerter Arm Gottes agiert. Priester, die sich offen gegen Regierungen und Machtkartelle von Globalisten aussprechen werden von ihren Bischöfen oft mundtot gemacht. Es müssen daher umso mehr mutige Laien in die Bresche springen und den Widerstand anführen. Selbstverständlich können und sollen Laien die priesterlichen Aufgaben nicht ersetzen, doch sie können sehr wohl das Naturrecht und die katholische Lehre in der Welt verteidigen.

Das Wichtigste für den katholischen Widerstand jedoch ist das Gebet, insbesondere das Rosenkranzgebet. Ohne das Gebet und die dadurch erwirkten Gnaden wird der Widerstand keinen Erfolg haben. Der heilige Padre Pio von Pietrelcina nannte den Rosenkranz „die Waffe gegen das Böse unserer Zeit“. Bei den Erscheinungen von Fatima im Jahr 1917 forderte Unsere Liebe Frau die drei Hirtenkinder immer wieder dazu auf, täglich den Rosenkranz zu beten. Alle Katholiken die echten Frieden auf der Welt und in den Seelen der Menschen herbeisehnen, sollten dieser Forderung ebenfalls nachkommen.

Das Gebet, wahre christliche Gesinnung und gottgefälliges Handeln sind in ihrer Essenz die Lösung für die Probleme dieser Welt, denn nur mit Gottes Hilfe können wir die Welt überwinden.

„So mahnen uns also gerade die Zeitverhältnisse, die Heilmittel dort zu suchen, wo sie zu finden sind: in der Wiederherstellung christlicher Gesinnung und Handlungsweise im Privatleben wie in allen Zweigen des öffentlichen Lebens. Das allein kann uns aus den Übeln heraushelfen, die uns bedrängen, und gegen die Gefahren schützen, die uns bedrohen.“ (Papst Leo XIII., Sapientiae Christianae 3)

Vorbilder des katholischen Widerstands

Es gibt zahlreiche Beispiel großer katholischer Heiliger und Helden, die uns als Vorbilder für die heutige Zeit dienen. Der selige Kardinal Clemens August Graf von Galen, auch „Löwe von Münster“ genannt, war während der NS-Zeit Bischof von Münster. Er leistete von Beginn an Widerstand gegen das Nationalsozialistischen Regime, indem er dessen Ideologie offen verurteilte und damit seine Gefangennahme riskierte. In einer Predigt bezüglich des Widerstandes gegen böse Ideologien aus dem Inneren des Staates sagt er Folgendes:

„Gegen den Feind im Innern, der uns peinigt und schlägt, können wir nicht mit Waffen kämpfen. Es bleibt uns nur ein Kampfmittel: starkes, zähes, hartes Durchhalten!“

Andreas Hofer war als Tiroler Freiheitskämpfer gegen die bayrische und französische Besatzung ein leuchtendes Beispiel des katholischen Widerstandes und wurde schlussendlich für seine Taten hingerichtet. Es bestehen interessante Parallelen zwischen der Zeit in Tirol Anfang des 19. Jahrhunderts und unserer heutigen Zeit. Andreas Hofer führte den Widerstand unter anderem aufgrund der Eingriffe in das religiöse Leben (Verbot von Christmette, Prozessionen und Wallfahrten, Rosenkranzgebeten etc.). Die Tiroler waren außerdem mit einem Impfzwang im Zuge der Pockenimpfung durch die Besatzer konfrontiert, wogegen sie sich zu Wehr setzten. Während der Corona Krise wurden Kirchen geschlossen und der Messbesuch untersagt, Wallfahrten ins Heilige Land unmöglich gemacht und bei öffentlichen Rosenkranzprozessionen wurden Teilnehmer von der Polizei wegen Masken- und Abstandsregeln drangsaliert. Des Weiteren wurde in vielen Ländern ein Impfzwang mit experimentellen, genbasierten Vakzinen gegen das Coronavirus verordnet. Unsere heutigen Kämpfe zeigen interessante Gemeinsamkeiten mit denen von Andreas Hofer. Seinen Heldenmut und seine Opferbereitschaft können wir uns auch für unsere Zeit zum Vorbild nehmen.

Als die Tschechoslowakei nach dem zweiten Weltkrieg unter der kommunistischen Herrschaft der Sowjetunion stand, wurde die Kirche verfolgt und unterdrückt. Dabei war die Familie des Schriftstellers Vaclav Benda ein Leuchtturm für alle Dissidenten. Bei den Bendas wurden die katholischen Widerstandskämpfer vorbereitet, gestärkt und ermutigt. Im Haus der Bendas fanden zahlreiche Untergrundseminare, Vorträge und Diskussionsrunden statt. Die Eltern waren ihren Kindern ein Vorbild der Tapferkeit. Die Kinder wurden von klein auf daran gewöhnt, dass sie keine Mitläufer sein sollen, dass sie bestimmte Dinge anders sehen und anders tun werden als beispielsweise ihre Klassenkameraden. Der Vater Vaclav Benda lehrte seinen Kindern außerdem, dass es schlimmere Dinge im Leben gibt als den Verlust der eigenen Freiheit oder des eigenen Lebens. Während seiner Gefangenschaft erhielt er vom Staat das Angebot, frei gelassen zu werden, wenn er mit seiner gesamten Familie in den Westen emigriert. Seine Frau und Er waren sich einig, dass es besser ist im Gefängnis zu bleiben, wenn er dafür in seinem eigenen Land weiter für das Gute kämpfen könnte. Somit wurden die Kinder im Bewusstsein einer höheren Aufgabe erzogen.

Ein weiteres wichtiges Vorbild für den katholischen Widerstand in unserer Zeit ist der Diener Gottes Pater Petrus Pavlicek. Im Februar 1947 gründete der Franziskanerpriester den „Rosekranz-Sühnekreuzzug um den Frieden in der Welt“ (RSK). Zwischen 1950 und 1955 organisierte Pater Pavlicek die jährliche Maria-Namen-Prozession, bei der zehntausende Gläubige rosenkranzbetend über die Wiener Ringstraße zogen. Der Staatsvertrag von 1955 und die Befreiung Österreichs von den Besatzungsmächten kann als ein sichtbarer Erfolg der Gebetsbewegung betrachtet werden.

Tugenden für den katholischen Widerstand

Der Widerstand muss nicht immer mit Waffengewalt, wie etwa bei Andreas Hofer, geführt werden. Besonders in unserer heutigen Zeit, in denen wir sehr stark mit Feinden im Inneren der Kirche und des Staates konfrontiert sind, ist der geistliche Kampf umso wichtiger. Es gilt den falschen Ideologien unserer Zeit zu widersprechen und standhaft zu bleiben, wie der Selige Kardinal Galen. Es gilt den Rosenkranz als spirituelle Waffe einzusetzen gegen die uns bedrängenden Gefahren, wie Pater Petrus Pavlicek es zu tun pflegte. Es gilt, Familien zu gründen und unsere Kinder katholisch, im Bewusstsein einer höheren Aufgabe zu erziehen, wie die Familie Benda.

Gerechtigkeit, Tapferkeit, Opferbereitschaft und eine Liebe zur Wahrheit sind Tugenden, die Katholiken besitzen und nähren müssen, um standhaften Widerstand gegen das Böse leisten zu können.

In einem Vortrag über Propaganda nennt die katholische Autorin Gabriele Kuby eine Liste von Dingen, die wir brauchen, um resistent gegen Propaganda zu sein:

  • Feste familiäre Bindungen und gute Freunde
  • Absolute Prinzipien, an denen er sein Leben ausrichtet und für die er bereit ist, Opfer zu bringen. Diese Prinzipien und die Kraft, an ihnen festzuhalten, vermittelt die Religion.
  • Sinnvolle Arbeit
  • Charakterstärke, sich dem Mainstream zu widersetzen und dadurch zum Außenseiter zu werden.
  • Seelische Fähigkeiten zur Überwindung von Angst.

Diese Eigenschaften und Fähigkeiten zur Resistenz gegen Propaganda und Lügen sind auch für den katholischen Widerstand essenziell.

Ohne die Hilfe Gottes und seiner Kirche kann der Widerstand selbstredend nicht gelingen. Die Kirche gibt uns mit den Sakramenten die notwendige geistliche Nahrung, die wir für den Widerstand benötigen. Ebenso sind die drei göttlichen Tugenden, Glaube, Hoffnung und Liebe unerlässlich. Der heilige Paulus nennt die Liebe die größte unter den Tugenden und meint „wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.“ (1 Kor 13,13) Unser Eifer und Widerstandsgeist muss von der Liebe zu dem einen wahren dreifaltigen Gott motiviert sein.

Papst Leo XIII. ermutigt uns zum gerechten Kampf mit der Überzeugung, dass mit Gottes Hilfe der Sieg über das Böse gewiss ist:

„Am besten handeln jene, die, wenn immer notwendig, entschlossen den Kampf aufnehmen in der festen Überzeugung, dass die ungerechte Gewalt einmal zusammenbrechen und der Heiligkeit des Rechts und der Religion weichen werde.“ (Papst Leo XIII., Sapientiae Christianae 36)

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